Pänz feiern Fastelovend vom Feinsten bei zwei ausverkauften Kindersitzungen

„Es wird Zeit, dass es los geht. Die Kinder sind schon ungeduldig und wollen auf die Bühne“, so Steffi Erkens, engagierte Mutter aus dem KiSi-Arbeitskreis. „Die lange Session lässt zwar viel Zeit für intensive Proben, aber irgendwann ist es auch genug“, so Erkens.

Die Kindersitzungen bilden traditionell den Auftakt der vielfältigen Karnevalsaktivitäten in der BKS. Beide Veranstaltungen sind seit langem ausverkauft. Das Interesse in der Siedlung selbst und darüber hinaus ist riesig. 

„Das Engagement der Eltern und die Kreativität der Kinder ist toll“, schwärmen Eileen, Monika und Jürgen Neumann als Organisator:innen der Kindersitzungen. 99 Kinder unterschiedlichster Nationalität stemmen ein Programm mit 12 Nummern, das beim ideenreich kostümierten Publikum bestens ankommt. Erstmalig präsidiert Alicia Neumann (18 Jahre) alleine das Geschehen auf der Bühne und unterstützt die Allerjüngsten mit ermunternden Worten. Viele von den Kleinen stehen zum ersten Mal auf der Bühne. 

Den Auftakt bilden traditionell die Mariechen mit Prinz der Gemeinschaftsgrundschule Ricarda-Huch (GGS) aus Köln-Stammheim mit ihrem Tanz. Es ist schon Tradition, dass die benachbarte Schule als Gast an der BKS-Veranstaltung teilnimmt. 

Weltraumatmosphäre verbreiten die „Kita-Pänz“, das sind die Vorschulkinder des BKS-Kindergartens, die sich zum Lied „Stäänefleejer“ von Kasalla eine Rakete bauen und damit ins All fliegen. Dort „holen sie die Sterne vom Himmel“ und das soll Glück bringen. Zur laut geforderten Zugabe wird zum Bläck Fööss-Song „Dat Wasser vun Kölle“ getanzt. Urkomisch erklären sie den Hit mit gemalten Plakaten, die dem Text entsprechende Motive zeigen. 

Gerockt wird die Bühne von „Mitarbeiter:innen“ der AWB. 12 Kids in orangefarbenen Westen tanzen als „Radau&Remmi-Demmi-Pänz“ zu „Orange trägt nur die Müllabfuhr“ und „We will rock you“. Mit Eimern und großen Mülltonnen ausgerüstet sorgen sie, gemäß dem Motto „Alles im Eimer, Instrumente braucht keiner“, für viel Stimmung. 

Der „Karnevalszirkus“ fasziniert besonders die Allerkleinsten in den ersten Reihen. Zunächst scheint das Casting wegen eines „inzinierten“ Stromausfalls nicht stattfinden zu können, doch dann geht es los. Aufmerksam verfolgen die Pänz den Einzug der Truppe in ihren tollen Kostümen, später die einzelnen Kunststücke und Zaubereien, die von Zirkusdirektor Theo Rösner angekündigt werden. Wie Polarlichter schweben Schmetterlinge über die Bühne. Kreisende Lichterbälle schwirren durch die Luft. Und zum Schluß gibt es Akrobatik auf zwei Leitern. 

Die „Luzerner Dänz Pänz“ tanzen zu „Kölsch statt Kash“ von Miljö und „Alle wullen danze“ von den Räubern. Das Publikum ist begeistert und fordert eine Zugabe. 

Still wird es im Sitzungssaal, wenn die „Lichtgestalten“ mit ihrer Schwarzlichtnummer angesagt werden. Zum Song „Völlig losgelöst“ lassen sie ihr Raumschiff fliegen. Mit tollen Effekten, die das Schwarzlicht ermöglicht, bringen sie das Publikum zum Staunen. 

Dass auch kurze Nummern ankommen, zeigen die „BKS-Gangster“, die ruckzuck einen mit Süßigkeiten gefüllten Tresor ausräumen und die Bonbons dann an die Pänz in den ersten Reihen verteilen. Danach erhalten sie noch viel Applaus für einen peppigen Tanz. 

Umjubelter Höhepunkt ist der Auftritt des siedlungseigenen Kinderdreigestirns, das, und auch hier ist die BKS fortschrittlich und offen für Veränderungen unterwegs, von drei jungen Mädchen gebildet wird. Bauer ist Lina Hermann (9 Jahre), Jungfrau ist Luisa Kalok (8 Jahre) und Prinz ist Jonna Erkens (9 Jahre). Sie teilen sich nicht nur das höchste Amt im Fastelovend, sie sind auch sonst beste Freundinnen und oft gemeinsam unterwegs. Ebenfalls sind sie begeisterte Pferdefreundinnen. Das Intro zu ihrem Auftritt liefert die WDR-Maus. Ein lustiges Video stimmt die Besucher auf den Einzug des Kindertrifoliums ein, bevor sie zu „Mer fiere dat Leeve“, von Cat Ballou in den Saal einziehen. Gemäß dem offiziellen Sessionsmotto „FasteLOVEnd – wenn Dräum widder blöhe“ erzählen sie von ihren Wünschen und Träumen, das Kinderdreigestirn der BKS zu sein. Bevor sie mit den Kölschen Originalen tanzen, verraten sie noch davon zu träumen, dass die BKS das 87. Veedel Kölns wird. 

Anschließend brillieren die Kölschen Originale, unter Leitung von Eileen Neumann, mit tollen Tänzen zu aktuellen Fastelovendhits. In zwei Formationen sind sie am Start und kommen nicht ohne frenetisch geforderte Zugabe von der Bühne. 9 Pärchen tanzen bei den „klassischen“ Kölschen Originalen zu Musik von Lupo, Planschemalöör und Bläck Fööss. „Ein Lied der Mutter aller kölschen Bands der Fööss muss immer dabei sein“, so Eileen Neumann, die eine engagierte Truppe um sich versammelt hat und diese mit Enthusiasmus trainiert. Die jüngere Formation, hier sind es 8 Pärchen, tanzen als „Pänz“ und zeigen, dass man sich um Nachwuchstänzer:innen keine Sorgen machen muss. 

Matti Mihlan (9 Jahre) präsentiert in einer rot-weißen Bütt als „Witzeschule“ in aller Seelenruhe einen Witz nach dem anderen. „Was ist grün und sitzt auf dem Klo? Ein Kaktus“. Oder: „Wie heißt ein Spanier der kein Auto hat? „Carlos“. Umjubelt wird seine Zugabe. Matti formuliert sprachsicher und zügig einen Bandwurmsatz über Dachdecker, die ein Dach decken und dabei viel Lärm machen. 

Die „Mädche met d’r Strüßjer“ performen schon beim Einzug in den Saal mit „Stonn op un danz“ 

von Querbeat und zeigen, was sie tänzerisch drauf haben. Für Stimmung sorgen auch „7 Nächte lang in Amsterdam“ und „Kumm Mädche danz“ von den Paveier. 

„Dass wir zu den Kindersitzungen eine eigene Kapelle haben, ist schon außergewöhnlich“,

so Alfred Kohlenberg, Sprecher des Arbeitskreises, „besonders die Mischung aus Jung und Alt ist Klasse“. Unter Leitung von Franz Mihlan (Alt Saxophon) spielen Peter Bonus (Baritonsaxophon), Mika Braunisch (Schlagzeug) ist neu dabei, Marion Müller (Trompete), Carl Müller-Platz (Trompete), Marie Theres Windisch (Tenor Saxophon) und Oliver Wöbbeking (Keyboard). Das Publikum ist vom Sound begeistert und quittiert die Beiträge mit viel Applaus. 

Zum Schluss der Kindersitzungen kommen alle Künstler:innen mit bunten Luftballons auf die Bühne. Währenddessen läuft der Abspann und alle Beteiligten werden namentlich genannt. Dazu gibt es minutenlangen Beifall. 

Alfred Kohlenberg

Kategorien: Aktuelles

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